Sonntag, 14. Juni 2015

Von Wandertauben und grünen Dahlien



Hanau – (grü) „Dem Kulturfond Frankfurt ist mit der Lesung von Silke Scheuermann ein großer Coup gelungen“, so die Hanauer Museumsdirektorin Dr. Katharina Bechler. Eine große literarische Stunde versprach Bechler im Museum Philippsruhe, an der mit rund 20 Besuchern allerdings nur wenige Lyrikfreunde teilnehmen wollten. Im Rahmen der
Frankfurter Lyriktage wurde diese Reihe, in Kooperation mit  dem Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau, erstmals in das Frankfurter Umland ausgeweitet. Neben der Autorin, die auf zahlreiche Preise und Stipendien verweisen kann, moderierte der Literaturchef des Nachrichtenmagazins Focus, Dr. Uwe Wittstock, die Veranstaltung.
„Skizze vom Gras“ (Schöffling 2014), so der Gedichtband, den Scheuermann dem Hanauer Publikum vorstellte. Die Gedichte reflektieren Klimakatastrophen, Artensterben und die Zukunft der menschlichen Gattung. In dem Gedicht „die Wandertaube“, einer ausgestorbenen Taubenart, stellt Scheuermann die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines zweiten Schöpfungsaktes, bei technischer Machbarkeit, durch Menschenhand. Scheuermann beschreibt eine Zeit der Auflösung und imagiert Utopien wie. „Es war das Jahr, indem sie das Ministerium für Pflanzen auflösten“; lyrische Spekulationen um grüne Dahlien, Säbelzahntiger und geklonte Wandertauben.

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