Montag, 18. Mai 2015

Sicher auf allen Straßen


Im Hintergrund röhren die Motoren PS starker Boliden, Vorspiel zum perfekten Drift auf der
Kreisbahn. „Müssen wir das auch machen?“, die bange Frage der Teilnehmer des Fahrsicherheitstrainings für Senioren.  Instruktor und Fahrsicherheitslehrer des ADAC Günter Wohlerdt schüttelt beruhigend den Kopf. Zwar wolle er die Teilnehmer an Grenzen führen, doch das spektakuläre Ausbrechen des Hecks gehöre nicht  dazu. Stattdessen stehen sicheres Bremsen auf verschiedenen Untergründen oder das souveräne Durchfahren eines Slalomparcours auf dem Übungszettel. Auch der Wunsch eines Teilnehmers der Instruktor möge seiner Ehefrau das Einparken beibringen, zielt ins Leere. Genauso wie die Annahme ein Sicherheitstraining gebe eine Empfehlung ab, ob man noch für die Teilnahme am Straßenverkehr geeignet sei. Hier appelliert der Fahrtrainer an die gesunde Selbsteinschätzung der Teilnehmer. Nachdem die Missverständnisse ausgeräumt sind, geht es dann auch schon auf die Teststrecke des ADAC Sicherheitszentrums in Gründau – Lieblos. Geübt werden sollen Situationen, die der PKW Fahrer normalerweise vermeidet. „Die meisten Fahrer haben seit viele Jahren keine Vollbremsung mit ihrem Fahrzeug gemacht“, so Wohlerdt. Da gäbe es keinen Unterschied zu jüngeren Verkehrsteilnehmern. Einzig: Senioren sind früher erschöpft als Jüngere und die Belastbarkeit im Alter nehme ab. Doch dafür stehen sie zu ihren Schwächen. Defizite, die die jungen Fahrer nie zugeben würden, so die Erfahrung des Trainers. Nachdem Sitzhöhe, Abstand zum Lenkrad und Sitzposition bei jedem Fahrer überprüft wurden, geht es auf den Slalomkurs. Hin und wieder fallen die Pilonen. Das nimmt Trainer Wohlerdt mit einem Lächeln zur Kenntnis. Beim Vollbremsungstest ist er weniger zimperlich. „Ihr Enkel hätte jetzt nicht überlebt“, so der Kommentar. Gerade bei der Vollbremsung tun sich Autofahrer aller Generationen schwer, sagt der Mann des ADAC. „Deshalb sprechen wir lieber von einer Schlagbremsung“. Das heißt: Mit aller Macht auf´s Bremspedal. „Aber dann knalle ich doch gegen die Windschutzscheibe“, so die Bedenken einer Fahrerin. Und ein anderer Teilnehmer befürchtet das Ausbrechen des Fahrzeugs aus der Spur. Wohlerdt erinnert an die fortschrittliche Technik der modernen Autos.  Gurtstraffer, ABS und ESP helfen dem Fahrer.  Die Übung wird wiederholt. Erst mit 30, dann mit 50 und letztlich mit 70 km/h. Schritt für Schritt fassen die Teilnehmer Vertrauen zu ihrem Wagen. „Aufregend“, so der Kommentar der Kursteilnehmer.

 

 


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