Sonntag, 21. April 2013

Die Diewas treffen Shakespeare


Hanau – (grü) Eine lange Tafel und neun Stühle. Das Bühnenbild zu „Viel Lärm um Shakespeare“, der Theatergruppe Diewas, das am vergangenen Wochenende im Olof  
Palme Haus Premiere feierte, ist einfach. Doch das Spiel der neun Akteurinnen ist dafür umso opulenter und zeigt sich als wahrhaft hymnenhafte Ode an den großen Dichter. Alles beginnt mit einem Geburtstagsständchen an Shakespeare, dessen Ehrentag auf den April datiert wird. Wenn man es denn so genau wüsste. Denn immer wieder ranken sich Gerüchte um den Theatermann, der möglicherweise nur der Strohmann eines dichtenden  Adligen gewesen sein könnte.  „Viel Lärm um Shakespeare“ ist aber nicht nur die Spurensuche nach der wahren Identität des Dramatiker, sondern eine lustvolle Collage aus Höhepunkten seiner Werke. Hamlet, Romeo und Julia, Othello oder Macbeth. Sie alle haben ihre großen Momente. Wie kostbare Perlen reihen sich hier Szenen aneinander, kunstvoll unter der Regie von Sabine Scholz, miteinander verknüpft. Die Gruppe spannt dabei einen Bogen von Tragödie zu  Komödie, von Historie zu Fiktion. In selbstentwickelten Szenen,  wie dem  Interview mit dem Dramatiker, erhält dieser Besuch einer Interviewerin des  Weimarer Kulturzirkel, das letztlich im Schlafgemach des Dichtes endet. Komödiantische Akzente, die auch jene Sommernachtshandwerker setzten, die sich  in bestem hessisch an einer Stuhlreparatur  versuchen -  und kläglich scheitern.
Die Spielfreunde der Akteurinnen ist grenzenlos, und Marlene Dietrichs Klassiker könnte als Hymne des Abends gelten, singen diese doch: Ich bin von Kopf bis Fuß auf Shakespeare eingestellt.
Wer immer noch glaubt Shakespeare sei alt, kann sich hier vom Gegenteil überzeugen. Shakespeare, in der Interpretation von Diewas ist alles – nur nicht staubig. Weitere Vorstellungen im Olof Palme Haus: 27. April, 20 Uhr und am 28.April, 18 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro.

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