Montag, 11. März 2013

DieEthik kommt zu kurz


Hanau/Maintal. Wehrpflicht und damit auch Zivildienst sind Geschichte. Nicht aber die Beratungsarbeit des Maintal-Hochstädter KDV-Beratungsteams um Helmt Stein. Er und seine Mitstreiter Max Farnsworth und Christian Engels setzen seit seit dem Wegfall der Wehrpflicht viel Energie und Arbeit in das Ziel, bereits an Schulen zu informieren und die Bildungseinrichtungen nicht nur alleine der Bundeswehr zu überlassen, der in Hessen im Rahmen einer Kooperationsverienbarung mit dem Kultusministerium die Schulen offen stehen, um über die Berufsaussichten in der Truppe zu informieren.

Geworben werden dürfe zwar nicht, so Stein, aber nichts anderes sei die Präsenz der Bundeswehr an den Schulen, die verpackt werde als Darlegung der bundesdeutschen Sicherheitsinteressen. Auch über das Internet werde seitens der Bundeswehr offensiv auf die beruflichen Möglichkeiten hingewiesen. „Was den jungen Leuten nicht bewusst ist: Es ist Werbung,“ so Stein. Die sei immer um eine postive Darstellung bemüht, ethische Grundfragen zum Beruf des Soldaten würden garnicht erst zur Erörterung kommen. Also füllt das KDV-Beratungsteam diese tehmatischen Lücken. Vorwiegend Gymnasien seien es im vergangenen Jahr gewesen, die von dem Angebot Gebrauch gemacht haben. Insbesondere an Realschulen soll sich das Informationsangebot in diesem Jahr richten. Dabei erfahren die Schüler dann auch, dass sie bereits während des einjährigen „Schnupperwehrdienstes“ zu Auslandseinsätzen herangezogen werden können. Eine Aussicht, die dann Vielen doch nicht so attraktiv vorkommt. Über zehn mal hat das KDV-Beratungsteam im vergangenen Jahr zu überörtlichen Beratungen eingeladen, bei denen all die Themenbereiche zur Sprache kamen, die von der Bundswehr bei ihren Veranstaltungen ausgeklammert werden. „Wir haben im vergangenen Jahr damit 500 bis 600 Personen erreicht,“ so Helmut Stein.

Dazu kommen eine Vielzahl von Einzelgesprächen mit Ratsuchenden, die sich insbesondere auch über die sozialen Freiwilligendienste informieren wollen. Das eigens dafür gegründete Team „Unabhängiges Beratungsteam für soziale Freiwilligendienste“ nimmt sich dieser Fragen an und Helmut Stein lässt keinen Zweifel daran, dass er den Freiwilligendiensten durchaus kritisch gegenübersteht. Soziales Engagement und Idealismus seien „etwas ganz Positives.“ Im Bereich der Freiwilligendienste allerdings sieht Stein die Gefahr, dass hier Idealismus und Engagement „für ganz andere Zwecke“ benutzt werden. „Es gibt so gut wie garkeine kritischen Auseinandersetzungen mit diesen Freiwilligendiensten,“ bemängelt Stein. Wer sich dazu berufen fühle, einen solchen Dienst für ein Jahr anzutreten, dem werde natürlich nicht abgeraten. Andere Möglichkeiten eröffnet das Beratungsteam aber all jenen, für die ein freiwilliges Jahr vielleicht nur eine Nötlösung oder Überbrückung bis zu den nächsten Bewerbungsfristen ist. Ein freiwilliges Jahr könne keine Lösung sein für eine persönliche existentielle Notlage, so Stein. Doch die massive Werbung der vermittelnden Stellen falle „auf fruchtbaren Boden.“

„Wir helfen mit bei der Orientierung,“ so Helmut Stein zur Arbeit des Beratungsteams, das unter der Hanauer Rufnummer 06181/441368, über kdvteam@t-online.de oder über ubfteam@t-online.de zu erreichen ist.  dk

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen