Mittwoch, 20. Februar 2013

Elisabeth Schmitz ist "Gerechte unter den Völkern"

Die Hanauerin Dr. Elisabeth Schmitz - Gegnerin des NS-Regimes - ist von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem posthum mit dem Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet worden. Yad Vashem würdigt damit die von Schmitz während des Holocaust geleistete Hilfe für verfolgte Juden in Berlin. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Staat Israel an Nicht-Juden vergibt.

Im Rahmen einer Feierstunde, die am 17. April 2013 im Roten Saal von Schloss Philippsruhe stattfindet, wird der Gesandte der Botschaft des Staates Israel, Emmanuel Nahshon, die Yad Vashem-Medaille und Urkunde offiziell überreichen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird die Ehrung stellvertretend für die Heimatstadt der Geehrten entgegennehmen. Zukünftig werden Medaille und Urkunde in der Elisabeth-Schmitz-Bibliothek der Karl-Rehbein-Schule ausgestellt. Hier war Schmitz nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu ihrer Pensionierung 1958 als Lehrerin am Mädchengymnasium tätig.
Zwischen 1933 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten und ihre Helfer sechs Millionen Juden, darunter waren 1,5 Millionen Kinder. Yad Vashem wurde gegründet, um dieser sechs Millionen Juden zu gedenken. Yad Vashem hat aber auch die Aufgabe, im Namen des Staates Israel und des jüdischen Volkes an diejenigen Nicht-Juden zu erinnern, die ihr Leben riskierten, um Juden während des Holocaust zu retten. Ihnen wird der Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" zuerkannt. In diesem Jahr wird das Programm der "Gerechten unter den Völkern" 50 Jahre alt. Bis heute haben über 24.000 Frauen und Männer aus 47 Ländern diesen Ehrentitel erhalten. Unter den Geehrten sind rund 510 Deutsche. Die "Gerechten unter den Völkern" werden neben der Ehrung durch Medaille und eine Urkunde von Yad Vashem außerdem auf der Ehrenwand im Garten der "Gerechten unter den Völkern" in Yad Vashem in Jerusalem verewigt.
"Wir sind sehr froh, dass die Kommission von Yad Vashem das herausragende Engagement von Elisabeth Schmitz anerkannt hat", sind sich OB Claus Kaminsky und Martin Hoppe, Vorsitzender des Hanauer Geschichtsvereins einig. Beide hatten im Frühjahr 2009 den Antrag zur Ehrung der Hanauerin an Yad Vashem gestellt. "Elisabeth Schmitz war eine hoch intelligente, couragierte und großherzige Frau, die überragenden Einsatz gegen den Nationalsozialismus und für ihre jüdischen Mitmenschen gezeigt hat. Es ist gut und richtig, dass sie nun die wichtige Ehrung durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erhält", so Kaminsky. Damit trage auch das vielfältige bürgerschaftliche Bemühen in Hanau und Berlin Früchte, in den letzten Jahren auf unterschiedliche Weise auf die "stille Hanauer Heldin" aufmerksam zu machen.
Anlässlich der Wiederkehr des 120. Geburtstages von Elisabeth Schmitz soll am 23. August dieses Jahres eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus in der Corniceliusstraße angebracht werden. (Pressemitteilung der Stadt Hanau)

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