Samstag, 12. Januar 2013

Klassik zum Tanzen


Hanau – (grü) „Lasst die Ohren sprechen und nicht die Münder“,  fordert Dirigent Johannes Klump von seinem  jungen Publikum  und bittet um ein wenig Ruhe. Überhaupt ist bei dieser öffentlichen Probe des Landesjugendorchesters im Congress Park Hanau alles  ein wenig anders ,als bei einem normalen Konzert.  Das Licht im Saal ist nur leicht gedimmt und das Orchester spielt bereits als das Publikum den Saal betritt.  Immerhin ist eine Probe angekündigt, und die Zuschauer haben so die Gelegenheit die jungen Musiker hautnah bei der Arbeit zu erleben.

Und während Klassikkonzerte meist von Erwachsenen besucht werden, sind hier im Publikum viele Kinder zu finden, von denen die meisten zum ersten Mal ein großes Orchester sehen. Für Leonie  (11 Jahre) ein spannendes Erlebnis. Toll findet sie, dass es hier so viele verschiedene Instrumente zu erleben gibt. Dirigent Klump  stellt diese denn auch ausführlich vor. Die Trompeten, die Hörner, lässt die Posaune ihren tiefsten Ton spielen und erklärt, warum sich am Beginn des Konzerts  alle Musiker auf den Ton A einstimmen.  Dann geht es auch schon ans musikalische Programm, das am Abend  zum Neujahrskonzert gespielt wird. Carl Maria von Webers Oberon Ouvertüre steht unter anderem auf dem Programmzettel.  „Elfen und Fabelwesen leben im Wald, Nebel liegt über dem Boden, kleine Lichtlein tanzen und mit einem Ruf beginnt die Zauberwelt“, stimmt Klump die  Zuhörer auf das Orchesterwerk ein.  Dann ertönt der Ruf eines Horns, zarte Geigen symbolisieren den Nebel  und Stück für Stück wird das soeben Erzählte hörbar. Dann werden die kleinen Gäste auch zum Tanz der Elfen  im Zauberwald aufgefordert,  oder zum Schunkeln animiert. „Den Komponisten hätte es gefreut“, sagt Klump.

Klassische Musik erlebbar machen, ist eines der großen Ziele dieser öffentlichen Probe, die  in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Sparkasse Hanau ausgerichtet wurde. Der Besuch von Babys und Kleinkindern ist ausdrücklich erwünscht. Wer mit Musik aufwächst, dem fallen soziale Kontakte leichter und immerhin bildet sich der  Hörsinn als erstes aus, sagen Studien.  Und wer bereits vor dem Konzert  klassische Instrumente einmal selbst ausprobieren wollte, der hatte dazu mit dem „klingenden Mobil“ , einer musikpädagogischen Initiative Gelegenheit.

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