Donnerstag, 13. Dezember 2012

Hanau ist Pilotstadt


Hanau hat sich im August als erste von sechs Pilotstädten auf den Weg zur "Kinderfreundlichen Kommune" gemacht. Auftakt war die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen der Stadt Hanau, UNICEF und dem Verein "Kinderfreundliche Kommunen e. V.". Den Prozess bis zur Siegelvergabe und vier weitere Jahre begleitet eine Sachverständigenkommission, zu der auch die beiden UNICEF-Juniorbotschafterinnen Melina Herbert und Sarah Tabatabei aus Hanau gehören.
"Wir sehen uns als Vermittler zwischen Kindern und Jugendlichen und den Erwachsenen, die alles planen", sagt Melina, die die zwölfte Klasse der Otto-Hahn-Schule besucht. Dass in der hochkarätig besetzten Sachverständigenkommission auch Professoren und Doktoren vertreten sind, schüchtert die zwei jungen Frauen nicht ein, die das Gremium bei der konstituierenden Sitzung in Köln kennengelernt haben. "Sie müssen halt, wenn es um Fachfragen geht, auf uns ein bisschen Rücksicht nehmen." Sarah Tabatabai vom Kreuzburg-Gymnasium aus Großkrotzenburg sieht es sogar eher als "Chance für die Erwachsenen, dass wir vier Junior-Botschafter bei bestimmten Punkten eine für sie vielleicht ungewöhnliche Sicht auf die Dinge haben". Und das könne Diskussionen spannend machen, meint sie. Die zwei Hanauerinnen sind schon erfahren in der Projektarbeit und engagieren sich bei der Kathinka-Platzhoff-Stiftung für Kinderrechte.

Die Initiative "Kinderfreundliche Kommune" wird von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen. Sie gründeten gemeinsam den Verein "Kinderfreundliche Kommune", in dessen Verantwortung das Projekt liegt. Mit der Vereinbarung bekennt sich Hanau zur Umsetzung der UN- Kinderrechtskonventionen auf lokaler Ebene. Der Verein wird der Stadt nach der Vorlage eines Aktionsplanes ein Gütesiegel verleihen, das sie als eine Kommune auszeichnet, die die Rechte von Kindern stärkt und Kinder und Jugendliche an der Stadtentwicklung beteiligt.
Die ersten Schritte im Prozess hat Andrea Pillmann, Leiterin der Stabsstelle Prävention und Sicherheit der Stadt Hanau, bereits eingeleitet. Sie koordiniert das Verfahren, das mit einer sogenannten Standortbestimmung anhand eines Fragebogens beginnt, den das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) aus Frankfurt entwickelt hat. "Die Antworten sollen nicht nur Aufschluss geben", erklärt sie, "wie kinderfreundlich die Verwaltung und die Politik in Hanau sind, sondern auch wie wir in den Bereichen Bildung, Erziehung, Wohnen, Gesundheit und Kinderschutz aufgestellt sind." Der Fragebogen muss in sämtlichen Fachbereichen der Stadt Hanau ausgefüllt werden. Nach der Auswertung durch das ISS kristallisieren sich die Themen für die Workshops heraus, in denen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene einbringen können. Voraussichtlich Ende 2013 soll dem Parlament dann ein Aktionsplan mit konkreten Vorhaben vorliegen. Diese Zielvereinbarung zwischen der Stadt und dem Verein Kinderfreundliche Kommune ist Voraussetzung für den Erhalt des Siegels. Pressemitteilung der Stadt Hanau)

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