Mittwoch, 12. Dezember 2012

Bürgertreff in Wolfgang

Wolfgang. (dk) Gerne hätten Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminksky und Uwe Niemeyer vom Geschäftsbüro für Konversion in Hanau am Dienstagabend beim Bürgertreff im Bürgerhaus Wolfgang den vielen Zuhörern im Saal den neuen Investor für den Bereich der Old Argonner Kaserne präsentiert. Gefunden sei er, doch die Verhandlungen mit dem Geländeeigentümer, der Bundesnastalt für Immoblien, gestalte sich "zäher als erhofft," so Niemeyer.

Doch er und der Oberbürgermeister sind zuversichtlich, dass diese Verhandlungen im Januar oder februar abgeschlossen sein werden. Dann beginnt auch die Weichenstellung für Veränderungen "auf der anderen Straßenseite" des bereits bewohnten und belebten New Argonner Geländes.
Verglichen mit den Anfängen des "Runden Tisches" und der Bürgertreffs im Jahr 2007, als der Abzug der amerikanischen Streitkräfte noch angestanden hat, gernze es "an ein kleines Wunder," was sich innerhalb von nur fünf Jahren im Stadtteil getan habe, sagte der Oberbürgermeister. Durch die militärische Nutzung sei der Stadtteil in seiner Entwicklung mehr als eingeengt gewesen. Noch 2010 habe Wolfgang 1616 Bürger gezählt, heute seien es nahezu 2300. Tendenz steigend. Denn auch im Bereich der Old Argonner Kaserne ist Wohnen für den gehobenen Bereich geplant. Unter Beibehaltung der denkmalgeschützten Bausubstanz, wie Uwe Niemeyer betonte. Wie Hanau dieses zusätzliche Wohnuhgsangebot verkrafte, "diese Frage kriegen wir garnicht mehr gestellt." Die Nachfrage nach den Wohnungen im New Argonner Bereich und in den noblen Wohnungen der ehemaligen Yorkhoff Kasernen in der Hanauer Lamboystraße habe Kritiker verstummen lassen, und auch beim Zukunftsprojekt Old Argonner, das künftig den Namen Wohnpark Leerhöfer Heide tragen soll, gebe es bereits konkrete Anfragen von ernsthaften Interessenten. Die aber müssen sich noch gedulden. Erfolgt im Januar die Einigung zwischen BIMA und Investor, werde die Stadt Hanau laut Oberbürgermeister Claus Kamninsky zwar "Vollgas geben," doch die baurechtlichen Verfahren brauchen Zeit, sodass bis zum ersten Spatenstich wohl zwölf Monate ins Land gehen könnten. Noch mehr Zeit wird es in Ansprch nehmen, bis sich im Bereich der Pioneer Kasernen etwas tut. Dafür werden derzeit Planungsvarianten analysiert, um die besten Ideen in ein Konzept zu gießen, so Uwe Niemeyer. Zwei Jahre werden ins Land gehen, bis die Entwicklung dort augenfällig werden kann. Im alten Ortskern von Wolfgang wird sich hingegen wenig tun. "Wir planen da keine Millioneninvestitionen," so der Oberbrügermeister. Und der Angst eines Einwohners um die Nahversorgung durch den traditionellen Bäcker im Ortsteil angesichts der großen Konkurrenz des Versorgungszentrums am Rande des neuen Wohngebietes entgegnete Kaminsky: "Das Überleben des Bäckers hängt vor allem vom Einkaufsverhalten der Menschen ab." Und vom Engagement der Bürger hänge auch ab, ob die Belastung durch Fluglärm, der auch kurz Thema war, in Grenzen gehalten werden könne. Das Nachtflugverbot von 23 Uhr bis fünf Uhr sei gerichtlich bestätigt, die Reduzierung der Flüge in den "Nachtrandstunden" müsse noch erstritten werden, so Kaminsky. "Der Druck darf nicht nachlassen," so der Oberbürgermeister, der zu den Montagsdemos auf den Terminals in Frankfurt einlud. "Das ist die einzige Chance die wir haben." Der Flughafenbetreiber müsse dafür sorgen. "dass dieses Rhein-Main-Gebiet bewohnbar bleibt."
Und während die Stadt am neuen Wolfgang baut, schreibt die Journalistin Ilse Werder die Geschichte des Stadtteils Wofgang auf. Im Auftrag des Ende August gegründeten Wolfganger Gecshichtsvereins, wie Gastgeber und Geschichtsvereinsvorsitzender Werner Kilschautzky erläuterte. Er versprach eine "hochinteressante Chronik," die hoffentlich beim Bürgertreff im Herbst des kommenden Jahres vorliegen werde. Ilse Werder jedenfalls steckt mitten in ihren Recherchen und machte mit einigen Ergebnissen ihrer bisherigen Arbeit neugierig auf das Wolfganger Geschichtsbuch, das ebenso spannend wie historisch korrekt ausfallen soll.

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