Dienstag, 27. November 2012

neue Wege in der Ganztagesbetreuung


Hanau. In der Hanauer Brüder-Grimm-Schule in der südlichen Innenstadt soll es ab dem nächsten Schuljahr eine Ganztagsbetreuung mit ganz neuer Qualität geben. Die Grundschule wird zur Referenzschule, an der ein durchdachtes und von Schulgemeinde, Staatlichem Schulamt, Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung und dem Fachbereich Bildung, soziale Dienste und Integration entwickeltes Konzept erprobt werden soll.
Zunächst für die Dauer von zwei Jahren. Seit Oktober entwickeln die beteiligten Institutionen bereits gemeinsame Vorstellungen für die Einleitung „eines Weges, den wir in den nächsten Jahren mit möglichst vielen Hanauer Grundschulen gehen wollen,“ so Hanaus Schuldezernent Axel Weiss-Thiel gestern bei der Vorstellung der Überlegungen in der Brüder-Grimm-Schule.

Kernpunkt der zur Zeit verfolgten Konzeption sind die Bündelung von Ressourcen, die engere Verzahnung der Arbeitsbereiche aus Schul- und Hortbetreuung, die Verbesserung der IT-Ausstattung an der Schule, verstärkte Aufmerksamkeit für Integration und Inklusion, die Einführung der Multifamilientherapie an Schulen, sowie die Förderung von Bewegung, Gesundheit und die verstärkte Aufmerksamkeit auf gesunde Ernährung an Schulen. Alles soll in ein schlüssiges Konzept gegossen werden, mit dem ein neuer Weg zu der schulischen Ganztagsbetreuung geebnet werden soll. Insbesondere die engere Zusammenarbeit zwischen Hort, vorschulischer Bildung und der Schule soll laut Weiss-Thiel dazu dienen, Fähigkeiten und Defizite frühzeitig zu erkennen und entsprchende Förderung zu ermöglichen. Eine „Förderung durch alle Instanzen,“ wie der Schuldezernent es ausdrückte. Denn Schule soll nicht mehr länger nur eine „Bildungseinrichtung“ sein, sondern sich zum „Entwicklungsraum“ wandeln. Die Entscheidnung für die Brüder.Grimm-Schule als Referenzschule sei bewusst gefällt worden. Es sei „eine ganz normale Schule in der Innenstadt,“ keine „Vorzeigeschule.“

„Sehr angetan von dem Konzept“ zeigte sich auch Ina Vaupel vom Staatlichen Schulamt. Eine engere Verzahnung der im Bereich Kindererziehung und Kinderbetreuung tätigen Institutionen biete die Gewähr für eine effektivere Förderung der Kinder. „Ganz wichtig an diesem Konzept: Hier sind die Eltern mit im Boot,“ so Uwe Treibel vom Fachbereich Bildung, soziale Dienste und Integration, unter dessen Federführung die Entwicklung der Ideen stattfindet. Bis Mai 2013, so hofft Treibel, stehe ein tragfähiges Konzept, das sich dann im darauf folgenden Schuljahr zu bewähren habe.

Zu den Kosten des neuen Projektes liegen laut Stadtrat Axel Weiss-Thiel noch keine Schätzungen vor. Doch Weiss-Thiel rechnet damit, dass „jeder Euro, der hier eingesetzt wird,“ sich als effizienter erweist als jeder „Reperatureuro,“ der ohne gezielte Förderung später eingesetzt werden müsse. Die „Aufhebung von Doppelstrukturen“ in Hort und Kita, die sich an der künftigen Referenzschule schon wegen der räumlichen Nähe anbietet, bietet laut Holger Noll vom Hanauer Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung sogar ein Einsparpotential. Hort und Schule können beispielsweise beim Mittagstisch in der neuen Schulmensa gemeinsame Sache machen. Ebenso wie bei Aufsichtsauflagen. Die so frei werdenden Personalressourcen ließen sich dann „pädagogisch hochwertig“ einsetzen, so Noll. „Ein anstrengender Weg,“ für den sich das Kollegium der Grundschule bei nur einer Enthaltung entschlossen hat, wie Schulleiterin Heide Nolte sagte, „aber ein sehr sinnvoller.“

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