Sonntag, 14. Oktober 2012

nach oben gibt es keine Grenzen / Jonglier Convention am Kreuzburggymnasium


Hanau. (dk) Die Jonglier AG „Camouflage“ des Großkrotzenburger Kreuzburg Gymnasiums  hatte zur mittlerweile 7. Jonglier Convention eingeladen, und rund 50 Gäste aus ganz Deutschland kamen. Von Freitag bis Sonntag wurde in der Sporthalle der Schule am Niedertalweg gemeinsam trainiert, neue Tricks tauschten die Jongleure aus, und das Material in der Turnhalle bot auch die Möglichkeit, sich in anderen akrobatischen Disziplinen zu üben.

Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste gab es in Klassenräumen der Schule. Absoluter Höhepunkt des schulischen Jonglier- und Akrobatentreffens am Wochenende aber war die Galashow am Samstagabend, die von „Camouflage“ und Gästen in der Aula bestritten wurde und weit über 400 interessierte Gäste angelockt hatte. „Komplett ausverkauft,“ konnte der langjährige Leiter der Jonglier AG, Klaus Orth, zur Freude aller Beteiligten vemelden.
„Und das innerhalb von wenigen Tagen,“ wie der Sportlehrer und begeisterte Jongleur sagt. 
In der Turnhalle der Schule läuft laute Musik. Eine junge Frau schlingt die Beine in das Vertikalseil, lässt sich elegant nach oben gleiten, während wenige Meter weiter auf einem großen Ball balanciert wird. Eine Gruppe Jugendlicher nutzt intensiv das lange Luftkissen im Raum. Anlauf, Salto, Flic-Flac, Schraube, schmerzfreies aufkommen auf dem dicken Luftpolster. Ähnlich akrobatisch geht es auf den beiden riesigen Trampolins nebenan zu. Meterhoch lassen sich die jungen Akrobaten in die Höhe schnellen und zeichnen akrobatische Figuren in die Luft. Auf dem Boden Keulen, Bälle, Ringe. Einiges stellen die Gastgeber zur Verfügung, aber „die meisten Leute bringen ihre eigenen Sachen mit,“ weiß Marie Mauer von „Camouflage.“ Seit 2006 ist sie Mitglied der AG, hat über ihr Interesse am Einradfahren Zugang zu dem freiwilligen schulischen Angebot gefunden, das es auf Inititiative von Sportlehrer Klaus Orth bereits seit 1996 gibt. Mittlerweile erarbeitet „Camouflage“ im Zweijahresrhythmus ein eigenes abendfüllendes Programm und tritt auf Feiern und Festen der verschiedensten Art in der ganzen Region auf. Und es macht Spaß, sagt Marie Mauer. Egal ob mit Fortgeschrittenen oder mit Anfängern gearbeitet werde. „Bei uns ist jeder willkommen.“ Und jeder kann von jedem lernen. Das macht wohl auch den großen Reiz der Arbeitsgemeinschaft aus. Mit Spaß lernen, und auch den Blick in die dem Jonglieren benachbarten Genres werfen. Denn das kann beflügeln. Warum nicht den Versuch wagen, auf der „Rola-Bola,“ dem Rollbrett, oder dem Ein- oder Hochrad zu jonglieren. „Das hört nie auf,“ sagt Klaus Orth. Immer wieder gebe es neue Tricks, neue Möglichkeiten, mit dem Handwerkszeug umzugehen und dem immer wieder staunenden Publikum neue Aha-Erlebnisse zu verschaffen. Drei Schülergenerationen hat Orth an der Kreuzburg mittlerweile für das Jonglieren begeistert und angeleitet. Und er weiß auch, dass dies für einige AG Teilnehmer Initialzündung für die berufliche Orientierung war, die sie in den Bühnenbereich geführt hat. Ton- und Veranstaltungstechniker sind aus der AG hervorgegangen, ein anderer „Ehemaliger“ finanziert mit seinen Jonglageauftritten sein Studium. Was dem Pädagogen aber genauso wichtig ist: „Wer miteinander jongliert, der streitet nicht.“ Und dieses Gemeinschaftsgefühl, die gegenseitige Unterstützung, schätzen auch Marie Mauer und die anderen über 30 Mitglieder von „Camouflage,“ die sich seit einem halben Jahr für eine gelungene 7. Jonglier Convention am Gymnasium ins Zeug gelegt haben. Und, so Marie Mauer weiter, das ist keine Frage des Alters. Von Jahrgangsstufe fünf bis in die Oberstufe hinein geht das Interesse. Und dort ist nicht Schluß. Ehemalige kommen immer wieder gerne, Eltern unterstützen das große Fest – und jonglieren auch. Denn die Begeisterung für die fliegenden Objekte hat angesteckt. Längst gibt es auch eine Elterngruppe, die sich der Jonglage verschrieben hat und regelmäßig trainiert.

Am Samstagabend indes gehörte die Bühne den Jugendlichen. Artisten von „Camouflage,“ dem Darmstädter „Zirkus Waldoni“ und dem „Zirkus Pepperoni“ aus Hückelhoven präsentierten ein abwechslungsreiches, mitreißendes Programm, das einen Hauch Variete in der Aula verbreitete. Partnerakrobatik gehörte ebenso dazu wie Jonglagen, auch mit Leuchtbällen, die im Dunklen ihre Leuchtspuren zogen, Einradartistik oder Feuerjonglagen. Neben der zentralen Bühne im extra Spotlicht: hinreißende Nummern an Vertikalseil und Vertikaltuch. Mit ihrer „Genialen Gala“ haben die Artisten der traditionellen und aktuellen Zirkuskunst alle Ehre gemacht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen