Samstag, 29. September 2012

Wie wohnt es sich im Alter?


Hanau – (grü) „Was brauchen die Babyboomer im Alter?“ Diese Frage stellte das Hanauer Seniorenbüro, auf der Suche nach neuen Wohnformen für Menschen im Alter. „Wohnen wird bunt“, so der Tenor des Infomarktes im Rathausfoyer, an dem sich Sozialverbände, Wohnungsbaugesellschaften und Träger von Altenheimen beteiligten.

Besucher konnten sich hier an zahlreichen Infoständen über  Lebens- und Wohnmöglichkeiten im Alter informieren.  „Schon die demographische Entwicklung verlangt nach neuen Konzepten“, sagt Michael Stegmann, Abteilungsleiter des Seniorenbüros und Freiwilligenagentur. Für die zu erwartende große Zahl zukünftiger Senioren stoßen die Alten – und Pflegeheime an ihre  Kapazitätsgrenzen.  Hinzu kommt: Immer mehr Menschen möchten solange wie möglich in den eigenen vier Wänden  leben und das eigene Leben selbst gestalten.  Aber was tun wenn ein Rollator notwendig  wird, die Türen in der Wohnung zu schmal sind und Bodenschwellen die Bewegung behindern?  Barrierefreies Wohnen ist hier das Stichwort. Zahlreiche Anbieter versuchen sich hier auf diese Entwicklung einzustellen und bieten barrierefreie Wohnungen an. Das Alt Hanauer Hospital unterstützt hierbei vor allem einkommensschwache Menschen, bei dem Wunsch selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. „Allerdings ist der Bedarf groß und die Warteliste lang“, sagt Iris Bachmann von der Hausverwaltung der Stiftung. Die Hanauer Baugesellschaft hat im Zuge von Sanierungen, im letzten Jahr, ihr Haus in der Glockenstraße mit  einem Aufzug und barrierefreien Bädern ausgestattet um so dem steigenden Bedarf nachzukommen. Weitere Sanierungen sind geplant.

Betreutes Wohnen ist ein weiterer Baustein  der Versorgung im Alter. Ebenso wie die Tagespflege. Zur Zeit wird die Schule am Brunnen zu einem Kompetenzzentrum für Demenzerkrankte umgebaut mit der Möglichkeit der Tagespflege. Schließlich ist jeder Achte über 65 Jahre und jeder zweite über 85 von dieser Krankheit betroffen, so die Statistik.

„Doch neben der Wohnform wird auch der Wohnort immer wichtiger“, sagt Sara Eckenreiter, Fachberaterin der Sozialverbandes VdK. Wie gut ist die Infrastruktur in meinem Umfeld? Wie gut sind die Möglichkeiten am sozialen Leben teilzunehmen? All dies sind Fragen, die auf der Suche nach einem geeigneten Wohnraum im Alter mitberücksichtigt werden sollten.

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